Agaricus bisporus

Zucht-Champignon

(J.E. Lange) Imbach 1946
Familie: Agaricaceae
© Dieter Gewalt
bisporus = zweisporig

Die Pilze auf diesem Foto sind leicht zu identifizieren. Es sind Champignons, wie sie in jedem Supermarkt oder Lebensmittelgeschäft angeboten werden. Genauer gesagt: Zucht-Champignons. Was in den Regalen massenhaft zu sehen ist, ist in freier Natur eher selten.

Im Standardwerk “Die Großpilze Baden-Württembergs” (Band 5) hat es sich der Verfasser leicht gemacht. In seiner Morphologie-Beschreibung heißt es lapidar:

“Wohlbekannter Zuchtpilz, eine Beschreibung erübrigt sich. Durch zweisporige Basidien, gestiefelten Ring (d. h. nach unten abziehbar) und leichtes Röten gut gekennzeichnet.”

Zu finden ist er in Gärten und Gewächshäusern, auf Kompost und Pferdedung. Wie bei allen Zuchtpilzen kann auch dieser durch Sporenflug oder Entsorgen von ausgedientem Substrat in die Natur gelangen und verwildern.

Bevor man sich über einen Freilandfund dieses Champignons freut, sollte man ihn sicherheitshalber mikroskopiert haben. Sein entscheidendes mikroskopisches Merkmal kann ich nach intensiven Literaturstudien nicht anders auslegen als: Agaricus bisporus ist der einzige Champignon mit ausschließlich zweisporigen Basidien. Gleichwohl muss angemerkt werden: es gibt Champignons, die sowohl vier- als auch zweisporige Basidien besitzen. Neben der häufigeren braunschuppigen Form kommt in freier Natur auch eine weiße var. albidus vor und es existieren zahlreiche Kultursorten.

Braune Zuchtform

Weltweit werden jährlich rund 3,2 Millionen Tonnen Speisepilze angebaut. In Deutschland lag die Produktion 2008 bei ca. 60.000 Tonnen. Hier war der mit Abstand häufigste Zuchtpilz mit 57.000 Tonnen der Champignon, gefolgt von Austernseitling und Shiitake mit je 500 Tonnen und dem Kräterseitling mit 200 Tonnen.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 12. November 2020