Crepidotus cesatii

Kugelsporiges Stummelfüßchen

(Rabenh.) Sacc. 1877
Familie: Inocybaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Crepidotus sphaerosporus

Stummelfüßchen sind kleine Blätterpilze von meist weißer Farbe mit ocker- oder hellbraunem Sporenpulver, die stiellos oder mit einem sehr rudimentären Stielchen seitlich oder mit dem Hutscheitel am Substrat angewachsen sind. Nur eine Art, das Gallertfleischige Stummelfüßchen Crepidotus mollis, ist an seiner gelatinösen und daher dehnbaren Huthaut makroskopisch sicher zu erkennen.

Auf den obigen Fotos sind auch Buchen-Eckenscheibchen (Diatrype disciformis) zu erkennen

Um die anderen zu unterscheiden, ist in der Regel Mikroskopieren unverzichtbar. Dabei wäre zuerst das Vorhandensein oder Fehlen von Schnallen an den Hyphen zu prüfen. Crepidotus cesatii hat Schnallen. Als nächstes kommt es auf Sporenform und -größe an. Der Artname verrät es schon: der hier mit Mikrofotos belegte Fund hat rundliche Sporen. Vorkommen an Laubholz (Buche) besagt, dass es sich um die Varietät sphaeroporus handelt. An Nadelholz wächst var. subsphaerosporus, die sich auch durch zahlreichere dichter stehende Lamellen (15 – 25) und mikroskopisch durch etwas länglichere Sporen unterscheidet. Bei var. sphaeroporus sind es 6 – 15, wobei jeweils nur die durchgehenden gezählt werden. Im Winter 2018/2019 fanden wir in den Wäldern rund um Dietzenbach massenhafte Vorkommen an dünnen Buchenästchen. Die Wochen um den Jahreswechsel waren von relativ mildem und feuchtem Wetter geprägt. Die größten der oben abgebildeten Exemplare hatten Hutdurchmesser von 1,5 cm.

Varietät sphaeroporus mit zahlreicheren, dichter stehenden Lamellen

Die Cheilozystiden an den Lamellenschneiden bewirken, dass diese mit der Lupe betrachtet fein weißlich bewimpert erscheinen. Auch dies ist eine Eigenschaft, welche bei der Bestimmung von Stummelfüßchen herangezogen werden kann.

2 Mikrofotos von Frank Kaster zeigen Hyphen mit Schnallen (Pfleile, linke Abb.) sowie Cheilozystiden + eine rundliche Spore (rechte Abb.)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2020