Lactarius hortensis

Hasel-Milchling

Velen. 1920
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
hortensis = zum Garten gehörend

Unter den Sprödblättlern (Täublinge, Milchlinge) gibt es zahlreiche Arten mit spezifischer Wirtsbindung. Die Beachtung von Begleitbäumen am Fundort des Pilzes kann somit eine wichtige Bestimmungshilfe sein. Dies gilt auch für den hier vorgestellten Hasel-Milchling. Als obligater Hasel-Symbiont ist er ausschließlich bei Corylus avellana zu finden. Selbstverständlich gehört nicht jeder bei Hasel wachsende Milchling dieser Sippe an, so dass noch ein wenig Bestimmungsarbeit zu leisten ist. Da der Pilz über gut feststellbare Makromerkmale verfügt, wird dem Finder schon im Feld eine schnelle und sichere Zuordnung gelingen. Die Lamellen des Hasel-Milchlings stehen auffallend entfernt und sind hellocker bis ockergelb gefärbt mit orangem Reflex. Die bei Verletzung an den Lamellenschneiden reichlich austretende weiße Milch ist beißend scharf (anderer Name: Beißender Milchling) und verfärbt sich mit KOH goldgelb. Offensichtlich ist die Art im Rhein-Main-Gebiet stark unterkartiert. Wir haben sie in letzter Zeit in Haselgebüschen gezielt gesucht und eine nicht geringe Anzahl neuer Fundpunkte ermittelt.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 7. August 2020