Lentinus tigrinus

Getigerter Knäueling

(Bull.) Fr. 1825
Familie: Polyporaceae
© Dieter Gewalt
tigrinus = getigert

Solche Massenvorkommen, wie wir sie am 22. April 2018 am Kühkopf bei Stockstadt am Rhein erlebt haben, sind eine beeindruckende, aber seltene Ausnahme. Meist findet man Getigerte Knäuelinge vereinzelt oder zu mehreren, manchmal büschelig auf Laubholz wachsend, bevozugt an Weiden. Hier waren gleich mehrer Stämme dicht mit ihnen bewachsen.

Die für Auenlandschaften in den großen Stromtälern typische Art ist einer der ersten Frühjahrsspilze, aber bis Herbstanfang anzutreffen. Sie wachsen besonders auf Pappel- und Weidenästen, -stämmen und -stümpfen an im Winter überfluteten Stellen. In gewöhnlichen Laubwäldern oder Parkanlagen sind sie nur gelegentlich anzutreffen. Ihre trichterigen Hüte erreichen Durchmesser von 10 Zentimetern und sind auf weißlichem Grund mit schwarzbraunen Schüppchen besetzt. Die schmalen, sehr eng stehenden Lamellen laufen bogig am ebenfalls geschuppten Stiel herab. Die Lamellenschneiden sind fein gesägt. Wegen seiner zähen Beschaffenheit ist er für Speisezwecke kaum geeignet; ganz junge, noch zarte Fruchtkörper sollen nicht übel schmecken.

Getigerte Knäuelinge im NSG Mönchbruch -- rechts: ganz junge Fruchtkörper (beide Fotos: Hermine Lotz-Winter)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 8. August 2020