Lepiota fuscovinacea

Weinbrauner Schirmling

F.H. Møller & J.E. Lange 1940
Familie: Agaricaceae
© Thomas Lehr
fuscovinacea = dunkelweinrot
07.10.2005 TK 5818.3.1 Frankfurter Hauptfriedhof

Schirmlinge sind oft schwierig zu bestimmen, vor allem dann, wenn sie über ein sozusagen negatives Alleinstellungsmerkmal verfügen. L. fuscovinacea ist nämlich der einzige Vertreter seiner Gattung, dessen Septen nicht beschnallt sind, so dass man mitunter ziemlich lange nach solchen Verdickungen suchen muss, bis man sicher sagen kann, dass es auch wirklich keine gibt. Im Grunde bedarf es solcher mikroskopischer Untersuchungen (bei denen man auch noch auf die mehrfach septierten Endglieder der Hutdeckschicht zu achten hätte) aber nur, um eine Bestimmung abzusichern, die schon im Feld sehr gut zu leisten ist. Der Weinbraune Schirmling zeichnet sich nämlich, wie sein deutscher Name sagt, durch eine weinbraune Färbung mit oft deutlich ausgeprägten violetten Tönen, die oft schürfelige Hutmitte und einen dem Hut gleichfarbigen, wollig-flockigen Stiel mit mehr oder weniger ausgeprägter Ringzone aus. Am ehesten wären von daher noch Verwechslungen mit den Stachelschirmlingen (Echinoderma) möglich, die aber eigentlich nie die für L. fuscovinacea typischen Farben zeigen und außerdem beschnallte Septen und eine anders strukturierte Huthaut aufweisen.

Bemerkenswert ist, dass die in ganz Deutschland seltene Art im Herbst 2005 innerhalb von drei Wochen an mehreren Standorten gefunden werden konnte, wobei die Vorkommen im Frankfurter Hauptfriedhof besonders üppig ausfielen und außerdem recht standorttreu zu sein scheinen.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Thomas Lehr.
Zuletzt aktualisiert am 8. August 2020