Lepista personata

Lilastiel-Rötelritterling

(Fr.) Cooke 1871
Familie: Tricholomataceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Lepista saeva
personata = maskiert, verkleidet

Nach einem Hinweis auf ein Vorkommen von Lilastiel-Rötelritterlingen in Rödermark (Stadtteil Urberach) führte mich Patricia Raab an den Fundort und ermöglichte mir die Fotos dieser Seite. Er befand sich auf einem schmalen Grasstreifen vor einem Wohnblock in der Rodaustraße. Das Funddatum 20. Dezember ist für den Pilz keineswegs ungewöhnlich. Solange es frostfrei bleibt, kann die Art auch noch in den Wintermonaten fruktifizieren. Die abgebildeten Pilze waren aufgrund der Witterungsverhältnisse stark durchwässert.

Es handelt sich um einen fleischigen Pilz, der mit der Merkmalskombination beigebräunliche Hutfarbe, kurzer voller Stiel mit violetten Tönen, fruchtig-parfümiertem Geruch und Vorkommen auf grasigen Flächen (gern in bewohnten Gebieten) recht gut gekennzeichnet ist. Seine Hüte erreichen Durchmesser von bis zu 15 cm, die Lamellen sind weißlich bis cremefarben und am Stiel ausgebuchtet. Sein klassischer Doppelgänger ist der Violette Rötelritterling, der vor allem in Wäldern wächst, sich den Standort z. B. in Parkanlagen aber durchaus mit dem Lilastiel-Rötelritterling teilen könnte. Dieser ist vor allem durch die violette Lamellenfarbe unterschieden.

Lepista personata ist in seiner Häufigkeit stark rückläufig und wird in mehreren Bundesländern in Roten Listen bedrohter Arten geführt. Mir ist er im Rhein-Main-Gebiet nach 1980 lediglich von fünf Fundstellen bekannt, die alle in Siedlungsgebieten (drei im Stadtgebiet von Frankfurt) liegen.

Der Lilastiel-Rötelritterling war Pilz des Jahres 2016. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie macht seit 2002 mit dieser Auszeichnung auf Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Pilze aufmerksam.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 8. August 2020