Macrolepiota konradii

Sternschuppiger Riesenschirmling

(Huijsman ex P.D.Orton) M.M.Moser 1967
Familie: Agaricaceae
© Dieter Gewalt
konradii = zu Ehren des Schweizer Mykologen P. Konrad

Die Riesenschirmlinge kann man anhand leicht erkennbarer Merkmale in zwei Gruppen einteilen: Nennen wir die erste, die richtig guten, „Echte Parasole“, die zweite, die weniger guten, „Rötende Riesenschirmlinge“.

Merkmale der Echten Parasole: weißes, nicht verfärbendes Fleisch, genatterter Stiel.

Merkmale der Rötenden Riesenschirmlinge (auch Safran-Riesenschirmlinge): safranfarben oder gelblich/rötlich verfärbendes Fleisch, ungenatterter Stiel.

Die hier vorgestellte Art gehört zu den guten Echten Parasolen. Während beim bekannteren und wesentlich größeren Großen Riesenschirmling die zahlreichen Hutschuppen ziemlich wahllos über den Hut verteilt sind und die flach gebuckelte einheitlich braune Scheibe in der Hutmitte im Verhältnis zur Hutgröße recht klein erscheint, ist beim Sternschuppigen Riesenschirmling die braune Scheibe in der Hutmitte relativ groß und sternförmig aufgerissen oder die Schuppen verlieren sich zum Rand hin in einem sternförmigen Muster. Im Gegensatz zum Großen Riesenschirmling, der das Innere von Wäldern meidet und eher auf Wiesen und an Wald- und Straßenrändern zu finden ist, wächst der Sternsporige Riesenschirmling vor allem innerhalb von Wäldern. Verwechseln könnte man ihn eventuell mit dem Warzen-Riesenschirmling Macrolepiota mastoidea, der ebenfalls essbar ist.

Noch „sternschuppiger“ kann die Huthaut kaum aufreißen; rechts: Seitenansicht

Noch einige Anmerkungen zum Stielring: er ist bei allen Riesenschirmlingen wattig und nach vertikalem Ablösen am Stiel auf- und abschiebbar. Bei den meisten Riesenschirmlingsarten ist er durch eine umlaufende Vertiefung zweigeteilt. Diese „Furche“ wird Laufrille genannt und ist beim Großen Riesenschirmling bräunlich, beim Sternschuppigen weiß (siehe Fotos unten). Dagegen ist die Ringunterseite beim Sternschuppigen braun gemustert.

Stielring Sternschuppiger Riesenschirmling (links), Großer Riesenschirmling (rechts)

Die wattigen Stielringe der Riesenschirmlinge können roh verzehrt werden, quasi als kleiner Snack bei einem Waldspaziergang oder beim Pilzesammeln.

Kurz bevor sie zu Schnitzeln wurden; eingesammelt am 9. Oktober 2016 im Steinberger Wald bei Dietzenbach (Foto: Viktoria Giss)
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 9. August 2020