Botrytis cinerea

Grauschimmel, Grauschimmelfäule

Pers. 1801
Familie: Sclerotiniaceae
© Dieter Gewalt
cinerea = aschgrau
Botrytis cinerea an Brombeeren (Foto: Norbert Kühnberger)

Mit Schimmelpilzen wollen wir möglichst wenig zu tun haben. Unter ihnen gibt es zahlreiche phytopathogene Arten, aber auch solche, die uns das Antibiotikum Penicillin beschert haben. Der Grauschimmel Botrytis cinerea, auch Grauschimmelfäule genannt, gehört zu den besonders aggressiven, nicht zuletzt weil er über 300 unterschiedliche Wirtspflanzen befallen und beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Die Infektion zeigt sich in Form eines grauen bis schwärzlichen Belags oder stäubenden Pilzrasens, der aus Myzelien und Konidien besteht. Eigentliche Fruchtkörper (Apothecien), in denen die für geschlechtliche Verbreitung sorgenden Ascosporen entstehen, werden dagegen nur selten gebildet. Zur Überwinterung werden Sklerotien angelegt.

Als Fäulnis-Erreger kann der Pilz erhebliche Ernteverluste in der Landwirtschaft verursachen. Besonders betroffen sind Nutzpflanzen wie Salate, Gurken, Tomaten, Zwiebeln (um nur einige zu nennen), aber auch verschiedene Obstsorten und Beeren oder Blütenpflanzen wie Begonien, Geranien, Lilien, Tulpen und viele andere. Auch Ziergehöze wie Rosen können betroffen sein.

Bemerkenswert ist die Rolle, die der Grauschimmel im Weinbau spielt. Einerseits kann er als Rohfäule bei Trauben deren Reifung verhindern, andererseits als sogenannte Edelfäule bei trockenem Herbstwetter den Zuckergehalt erhöhen und damit eine wertvolle Geschmacksverbesserung des Weins bewirken.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 22. Februar 2024