Entoloma hirtipes

Gebrechlicher Glöckling

(Schumach.) M.M. Moser 1978
Familie: Entolomataceae
© Dieter Gewalt
hirtipes = borstenfüßig
2 Fotos: Johann Rejek

Gebrechlich ist dieser zarte Rötling in der Tat, „borstenfüßig“ (die Übersetzung des lateinischen Artnamens hirtipes) ist dagegen etwas übertrieben. Es befindet sich lediglich ein weißer Myzelfilz am Stielgrund, der manchmal mit anhaftender Erde verklumpt ist.

Seine dünnfleischigen, grau- bis dunkelbraunen, hygrophanen Hüte sind glockig und spitzgebuckelt, im Alter ausgebreitet und dann mit Durchmessern bis zu 6 cm, matt, feucht dunkler und glänzend sowie fein radial gestreift. Die Stiele sind graubraun, zur Spitze hin heller, hohl und sehr zerbrechlich, im Verhältnis zur Hutbreite mit bis zu 17 cm auffallend lang. Wegen seines stark mehlig ranzigen Geruchs und Geschmacks wird er auch Traniger Rötling genannt.

Lamellenschneide mit Cheilozystiden -- Sporen (2 Mikrofotos: Johann Rejek)

Entoloma hirtipes ist ein Frühjahrspilz (März - Juni), der gelegentlich auch noch im Herbst erscheint. Man findet ihn vorwiegend in Nadel- oder Nadelmischwäldern, gern auf morschen Holz- und Rindenresten. Er ist in Deutschland lückenhaft verbreitet aber dort, wo er vorkommt, nicht selten. Ähnlich ist der Frühlings-Rötling Entoloma vernum, der jedoch nicht mehlig-ranzig sondern schwach pilzig riecht. Wie viele andere Rötlinge ist er giftig (gastrointestinales Pilzsyndrom).

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 39
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 210 - 212
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 27. Oktober 2023