Flavoparmelia caperata

Eichenflechte

(L.) Hale 1986
Familie: Parmeliaceae
© Bernd Miggel
caperata = runzelig
Eichenflechte an alter Eichen, leicht vergrößerte Ansicht

Bei der Eichenflechte, auch Caperatflechte genannt (Flavoparmelia caperata), handelt es sich um eine wärmeliebende, sehr groß werdende Art mit typisch gelbgrünen Fruchtkörpern. Sie liebt einzeln und hell stehende Bäume mit relativ saurer Rinde, wie z.B. Eichen, Eschen, Hainbuchen oder Linden. Auch auf saurem Gestein, z.B. Silikatfelsen, kommt sie vor. Die Eichenflechte gilt laut Roter Liste (2011) in Deutschland als ungefährdet.

In der Bildmitte ist ein einzelnes Apothecium mit brauner Scheibe zu sehen, darunter Flecksorale

Morphologische Merkmale (in Anlehnung an KIRSCHBAUM & WIRTH 2010)

Bei dieser Blattflechte sind Thallus-Durchmesser von 20 cm keine Seltenheit. Oft wachsen die Thalli zusätzlich zu noch größeren Bereichen zusammen, die nur schwer vom Substrat ablösbar sind. Die Loben liegen dem Substrat an und werden bis zu 10 mm breit. Sie sind im äußeren Bereich glatt und matt glänzend; ihre Enden sind abgerundet und gekerbt. Die Farbe ist bei sonnigen Standorten ein verwaschenes Gelbgrün, im Schatten eher gelblichgrau. Die Eichenflechte ist stark sorediös, im äußeren Thallusbereich auf den Loben mit vereinzelten Punktsoralen, weiter innen mit dicht an dicht liegenden Flecksoralen. Die Thallus-Unterseite ist schwarz. Makrochemische Farbreaktionen Tüpfelreaktionen): Rinde mit Kalilauge (KOH) gelblich, Mark und Sorale mit p-Phenylendiamin orangegelb bis rot.

Ähnliche Flechtenarten mit gelbgrüner Farbe (in Anlehnung an KIRSCHBAUM & WIRTH 2010):

Die Mehlige Schüsselflechte (Flavoparmelia soredians) ist kleiner mit schmäleren Loben und einem mit Kalilauge rot reagierenden Mark. Die Gelbliche Schüsselflechte (Flavopunctelia flaventior) besitzt strichförmige Pseudocyphellen.

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Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 15. April 2024