Ganoderma pfeifferi

Kupferroter Lackporling

Bres. 1889
Familie: Ganodermataceae
© Werner Pohl

Die Lackporlinge nehmen innerhalb der Porlinge (Ordnung Polyporales) eine etwas isolierte Stellung ein, und die Familie der Ganodermataceae ist in Mitteleuropa nur mit einer Gattung (Ganoderma) mit insgesamt 7 Arten oder Sippen vertreten, von denen 6 in der Bundesrepublik vorkommen. Es sind effuse (hutbildende), ein- oder mehrjährige Porlinge, welche meist recht große, kräftige, flach-konsolenförmige aber auch fast unförmige, klumpige Fruchtkörper ausbilden können. Zwei Arten sind gestielt.

Typisch für die Gattung sind die mikroskopischen Merkmale, d.h. trimitisches Hyphensystem und eigenartige, projektil-förmige, hellbraune Sporen, welche ein abgestutztes Ende, eine warzige Außenschicht und doppelte Wände besitzen. Die Pilze sind Weißfäuleerreger. Alle Arten haben eine dicke, harte Kruste, welche bei den selteneren Arten mit einer dünnen Harzschicht überzogen ist, die bei Erhitzen, z. B. durch ein brennendes Streichholz, schmilzt.

Zu dieser Gruppe zählt auch Ganoderma pfeifferi, eine ziemlich seltene Art. Der Pilz parasitiert gerne an alten, licht stehenden Buchen, z. B. in Parks, Alleen, Straßen- und Waldrändern. und wächst dort meist am Stammgrund. Funde an anderen Laubbäumen wie Eiche, Kastanie und Weide sind wesentlich seltener.

Die rotbraunen, faltig-wulstige Hüte können bis zu 20, ja sogar 30 cm breit werden. Die Harzschicht glänzt anfangs, wird dann aber mehr stumpf-matt und trocknet bei Herbarmaterial faltig ein, wobei die Hutoberfläche einen im Licht glitzernden Schein behält. Die Wachsbildung der Hutoberfläche kann auch auf die Poren übergreifen und diese gelblich überziehen. Die ca. 5 Poren pro mm wirken dann wie eingestochen. Verwechslungen sind möglich mit anderen Lackporlingen (G. resinaceum, G. australe) oder dem Rotrandigen Baumschwamm Fomitopsis pinicola, der meist an Nadelholz und Birke, aber auch an Buche vorkommt und eine recht glänzende Hutoberfläche aufweisen kann. Diese ist aber nicht schmelzbar. Die Trama bei Ganoderma pfeifferi ist außerdem tief dunkelbraun (Hüte durchschneiden), die von Fomitopsis pinicola hell holzfarbig.

Der ähnliche Harzige Lackporling Ganoderma resinaceum wächst eher an Eiche und die Fruchtkörper sind – im Gegensatz zu Ganoderma pfeifferi - sehr leicht. Seine Trama ist – wie beim Rotrandigen Baumschwamm - ebenfalls holzfarbig und nicht dunkelbraun. Etwas ähnliche, abgestutzte Sporen haben im Übrigen auch die Arten der Gattung Perenniporia.

Die hier abgebildeten Fruchtkörper von Ganoderma pfeifferi stammen aus einem lichten Buchenbestand (Waldrand) bei Hausen / Oberaula in Nordhessen und wurden im Februar 2008 fotografiert.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 21. Dezember 2023