Hygrocybe virginea

Jungfern-Ellerling

(Wulfen) P.D. Orton & Watling 1969
Familie: Hygrophoraceae
© Dieter Gewalt
Synonyme: Camarophyllus niveus, Cuphophyllus virgineus
virginea = jungfräulich, rein weiß
Foto: Udo Schäfer

Der Jungfern-Ellerling, auch Glasig-weißer Ellerling genannt, gehört zu den wenigen weißen Arten aus der Familie der Schnecklingsartigen (Hygrophoraceae), in der Schnecklinge, Saftlinge und Ellerlinge vereinigt sind. Er wächst von September bis Dezember auf Magerwiesen, Trockenrasen, seltener an Waldwegrändern, auf ± sauren, nährsoffarmen Böden. Da solche Biotope immer rarer werden, ist auch der Jungfern-Ellerling in seinem Bestand rückläufig. Außerdem bevorzugt er Höhenlagen von 200 bis an die 1000 m.

Seine jung halbkugeligen, später fast kreiselförmigen Hüte sind trocken, matt bis etwas schmierig, aber ohne Schleimschicht. Sie erreichen Durchmesser von 3 - 6 cm. Die weiße Farbe tendiert manchmal zu angedeutetem bzw. fleckigem creme, gelblich oder rosa. Auch Lamellen und Stiel sind weiß, wobei die Lamellen bogig am Stiel herablaufen und die schlanken Stiele oft ± verbogen sind. Geruch und Geschmack unauffällig. Das Sporenpulver ist weiß wie bei allen Hygrophoraceae, die Sporen sind glatt, hyalin, zylindrisch ellipsoid und messen 7 - 10 x 4 - 5,5 µm.

Es existiert eine seltenere Varietät fuscescens mit beige- bis graubräunlicher Hutfarbe. Sehr ähnlich ist der Juchten-Ellerling Hygrocybe russocoriacea mit auffälligem Geruch nach Juchtenleder oder Zedernholz, der auch als parfümiert beschrieben wird. Andere weiße Arten der Familie sind der Elfenbeinschneckling Hygrophorus eburneus (bei Buchen, schleimiger Hut), sowie seltene Arten wie Hygrophorus hedrychii, ligati oder piceae. Pilzsammler sollten sich auf jeden Fall vor giftigen weißen Trichterlingen hüten, die an vergleichbaren Standorten vorkommen können.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 4. Mai 2024