Lecanora muralis

Mauer-Flechte

(Schreb.) Rabenh. 1845
Familie:
© Dieter Gewalt
muralis = an Mauern oder Steinen wachsend
Mauer-Flechten auf Gehwegsplatten (unten Nahaufnahme)

Diese auffällige auf Gestein, Pflastern, Gehwegsplatten, Asphalt, an Mauern, seltener und reduziert auch an Bäumen wachsende Krustenflechte kann völlig zurecht als „Allerweltsflechte“ bezeichnet werden. Sie bildet kreisrunde oder unregelmäßig rosettenförmig bis flächig wachsende Lager besetzt, dass sich diese oft gegenseitig verformen. Sie erreichen Durchmesser von 1,5 mm und sind hellgrau, graugrün bis hellbraun gefärbt und dunkeln beim Altern, obwohl das in ihnen gebildete Sporenpulver weiß ist. Einzelne Ascosporen messen 10 - 15 x 4,5 µm. Obwohl die Mauer-Flechte sowohl optisch als auch vom Substrat und ihrer Häufigkeit her kaum mit anderen Flechten verwechselt werden kann, sei auch eine makrochemische Farbreaktion genannt: mit Kalilauge (KOH) negativ oder gelblich.

Die Mauerflechte ist eine sehr widerstandsfähige und trockenheitsresistente Art, die nur sehr langsam wächst; pro Jahr etwa 1 - 3 mm. Ihre Lager können Durchmesser von 15 cm erreichen, auf Gestein mitunter sogar deutlich mehr. Sie ist so fest mit ihrem jeweiligen Substrat verbunden, dass sie sich kaum ablösen lässt. 2021 wurde sie von der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa zur Flechte des Jahres ernannt.

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Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 14. April 2024