Oxyporus populinus

Treppenförmiger Steifporling

(Schumach.) Donk 1933
Familie: Oxyporaceae
© Werner Pohl
populinus = an Pappeln
April 2010: an der Isar bei Wallgau (Bayerische Alpen) an absterbenden Weidenstämmen

Oligoporus populinus ist ein verbreiteter aber nicht häufiger mehrjähriger Wundparasit an toten oder bereits absterbenden Laubhölzern in sonnigen, trockenen Lagen. Er wächst dort dachziegelig an stehenden Stämmen, in Süddeutschland bevorzugt an Ahorn, aber sonst auch an Buche, Esche, Weide, Apfel usw. Die mittelgroßen, konsolenförmigen, meist um die 3 – 8 cm abstehenden Hüte sind dick und scharfkantig.

Sie sind in allen Teilen weißlich, wobei die filzige Oberseite gerne mit Moosen bewachsen ist. Manche Kollektionen haben daher eine Ähnlichkeit mit bestimmten Fruchtkörpern der Buckeltramete. Die Poren sind allerdings winzig klein und messen 5 – 7 per mm. Typisch sind die geschichteten Röhren, welche man beim Durchschneiden gut erkennen kann. Laut Hermann Jahn dürften sie „Jahresschichten“ entsprechen.

Die Art gilt in der BRD in den Laubwäldern als weit verbreitet; im Rhein-Main-Gebiet ist sie aber eher selten. Sie verursacht eine aktive Weißfäule. Anhand der Röhrenschichten und der kleinen Poren ist Oxyporus populinus leicht bestimmbar. Mikroskopisch ist sie durch rundliche, kleine Sporen, fehlende Schnallen an den Septen und ihren inkrustierten Zystiden festgelegt. Verwechseln könnte man sie mit der ebenfalls pileaten Oxyporus corticola mit größeren Poren und mehr elliptischen Sporen. Gelegentlich findet man an Laubholz auch resupinate Fruchtkörper mit den fast gleichen Mikromerkmalen wie Oxyporus populinus, aber ebenfalls elliptischen Sporen. Hierbei handelt es sich um den Krustenförmigen Steifporling Oxyporus populinus var. obducens.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2023