Pholiota squarrosa

Sparriger Schüppling

(Vahl) P. Kumm. 1871
Familie: Strophariaceae
© Dieter Gewalt
squarrosa = sparrig

Die Gattung Schüpplinge (Pholiota) zeichnet sich durch meist schuppige Hüte, gelbliche, später durch Sporenabwurf rostbräunlich verfärbende Lamellen und ein vergängliches Velum partiale aus. Das Sporenpulver ist ton- bis rostbraun gefärbt; die Sporen sind glatt und elliptisch geformt. In Europa kommen 28 nicht immer leicht unterscheidbare Arten vor. Weltweit sind es ca. 150. Nur etwa 4 bis 5 kann man als wirklich häufig bezeichnen, etliche gelten als sehr selten. Ich habe in der Rhein-Main-Ebene bisher immerhin 15 Arten gefunden. Die allermeisten wachsen saprobiontisch, einige auch parasitisch an Holz. Alle holzbewohnenden Arten haben schuppige Hüte.

Zunächst muss man unterscheiden zwischen schmierig-schleimiger oder trockener, glatter oder schuppiger Hutoberfläche, ob die Pilze vereinzelt oder büschelig, an Holz oder auf Erde wachsen. Der Sparriger Schüppling ist der einzige mit der Merkmalskombination trockener schuppiger Hut + trockener, stark schuppiger Stiel + büscheliges Wachstum + nicht bitterer Geschmack, also immer gut zu erkennen, von erfahreneren Pilzfreunden schon aus einiger Entfernung, und dazu noch ein attraktives Fotomotiv. An sich ist der Pilz allein schon durch Vergleich des Fundes mit einer Abbildung kaum zu verwechseln.

Die einzelnen Hüte können Durchmesser von etwa 12 cm erreichen und sind auf gelblichem Grund mit zahlreichen rotbraunen, spitzen, aufwärts gekrümmten Schuppen besetzt. Die Stiele bieten ein völlig identisches Erscheinungsbild. Das Velum partiale bleibt meist für einige Zeit in Form zerrissener Hautfetzen am Hutrand hängen. Der Stielgrund ist schuppenfrei und rotbraun gefärbt. Das Hutfleisch ist weißlich bis blass gelblich, schmeckt rettich- oder rübenartig und riecht auch so.

Sparrige Schüpplinge wachsen am Grund von Laub- und Nadelbäumen, auch an Stümpfen, nicht selten auch in Gärten an Obstbäumen. Für Speisezwecke kommen sie nicht Frage.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 11. August 2020