Scytinostroma portentosum

Stinkender Lederrindenpilz

(Berk. & M.A. Curtis) Donk 1956
Familie: Lachnocladiaceae
© Dieter Gewalt
portentosum = wunderbar

Die Farbe ist nicht unattraktiv - aber der Geruch! Er wird mit dem von Mottenkugeln verglichen oder einfach als widerwärtig bezeichnet. Manchmal ist er so stark, dass man den Pilz mit der Nase erkennt bevor man ihn gesehen hat. Die Entwicklung des Pilzes beginnt mit kleineren Flecken, die im Verlauf seines Wachstums zusammenfließen.

Ähnliche resupinat wachsende Rindenpilze ohne spezielle Oberflächenstruktur wie Falten, Zähnchen oder Poren gibt es in zahlreichen Gattungen. Sie sind nicht leicht zu bestimmen. Im Fall des Stinkenden Lederrindenpilzes ist die Merkmalskombination creme- bis ockerfarbige glatte Oberfläche + übler Geruch ein sicheres Indiz für die Bestimmung. Charakteristische Mikromerkmale sind kleine, runde, amyloide Sporen (5-5,5 µm) sowie das dimitische Hyphensystem mit dextrinoiden Skeletthyphen.

von links nach rechts: Querschnitt -- Basidien -- Sporen -- Generativ- und Skeletthyphe (4 Mikrofotos von Frank Kaster)

Der Pilz ist relativ häufig, bevorzugt tote Weiden-, Buchen- und Eichenstämme und -äste, ist aber auch an anderen Laubhölzern zu finden.

Dr. Lothar Krieglsteiner zeigt und erklärt in einem kurzen anschaulichen Filmchen, wie man diesen Pilz sicher erkennt und benennt den hauptverantwortlichen Duftstoff nicht nur mit dem wissenschaftlichen Namen Skatol.

Unter dem Namen “Wohlriechender Lederrindenpilz” ist bei Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz (Band 2, Nr. 99) eine weitere Art aus der Gattung (Scytinostroma odoratum) beschrieben, die jedoch geruchlos sein soll.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 100
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 6. April 2021