Amanita lividopallescens

Ockergrauer Scheidenstreifling

(Gillet) Bigeard & H. Guill. 1913
Familie: Amanitaceae
© Bernd Miggel
lividopallescens = bleifarben

Will man den Ockergrauer Riesenstreifling Amanita lividopallescens finden, muss man wärmebegünstigte Kalklaubwälder aufsuchen. Dort kann man ihn auf Kalklehm an lichten Stellen, unter Laubbäumen, wie Eichen Rot- und Hainbuchen, finden. Er ist einer der großen Scheidenstreiflinge mit gerieftem, ungezontem, bleigraubraunem Hut, hutfarbenem, genattertem bis schuppigem Stiel und dicker, stabiler, offener, weiß bis bräunlich gefärbter Volva. Eine nicht häufig vorkommende, jedoch ungefährdete Art.

Makroskopische Merkmale (überwiegend nach LUDWIG 2012):

Hut glatt, klebrig, anfangs eiförmig bis halbkugelig, bald ausgebreitet, selten mit angedeutetem Buckel, alt flach und mittig leicht vertieft, manchmal mit Velumschollen auf dem Hut, bis etwa 15 cm (in Ausnahmefällen 20 cm) breit. Farbe meist bleigraubraun, aber mitunter auch grauocker oder haselnussbraun, reife Fruchtkörper bis zu einem Drittel des Radius stark gerieft. Lamellen dichtstehend, weiß bis creme, Schneide mit der Fläche gleichfarben. Stiel bräunlich, genattert bis geschuppt, ohne Ring, bis 20 cm lang. Fleisch weiß, geruchlos und mild. Volva dick, brüchig, abstehend, dauerhaft, jung fast weiß, alt bräunlich. Die Farbe des frisch ausgefallenen Sporenpulvers ist weiß.

Mikroskopische Merkmale:

Sporen in Phloxin -- Volva außen, Hyphen -- Volva innen, gemischt hyphig-zellige Struktur

Sporen breit ellipsoid bis ellipsoid, glatt, hyalin, gemessene Werte 11 - 13 x 8.5 - 10µm, mit einem Schlankheitdgrad Q = 1,2 - 1,35. Die sehr stabile Volva besteht außen fast nur aus Hyphen, innen ist eine gemischt hyphig-zellige Struktur erkennbar.

Ähnliche, sehr große Scheidenstreiflinge:

Der Doppeltbescheidete Scheidenstreifling (Amanita ceciliae) besitzt viel wärmere Hutfarben, nämlich gelb-, rötlich- bis nussbraun, der Stiel besitzt 1-3 kantige Gürtel, die Sporen sind globos. Der Südliche Riesen-Streifling (Amanita battarrae) kommt in unserer Klimazone nur in sehr wärmebegünstigten Bereichen vor. Der Hut ist meist radial gezont, und die Sporen sind globos bis subglobos.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 11. Februar 2024