Russula maculata

Gefleckter Täubling

Quél. 1878
Familie: Russulaceae
© Bernd Miggel
maculata = gefleckt
11.08.2014: gefunden und fotografiert in einem Kalkbuchenwald im Schwarzwaldrandgebiet

Ein hübscher, leicht scharf schmeckender Gelbsporer, der Gefleckte Täubling Russula maculata, mit seinem orangefarbenen bis roten, oft gefleckten Hut, den reif dottergelben Lamellen und dem weißem Stiel. Er bevorzugt Kalkböden und pflegt eine Mykorrhiza mit Laubbäumen wie Eichen oder Rotbuchen. Die Rote Liste Deutschlands 2016 führt ihn in der Katergorie 3 (Gefährdet).

28.07.2021: gefunden und fotografiert in einem Kalkbuchenwald in der Eifel von Karl Wehr

Makroskopische Merkmale:

Hut bis 6 cm, in Ausnahmefällen bis 10 mm breit, jung konvex, bald flach ausgebreitet, dann meist mit vertieftem Zentrum. Huthaut feucht etwas klebrig und glänzend, nur am Rand abziehbar, sehr reife Fruchtkörper mitunter am äußersten Rand gerieft. Farblich sehr variabel, nach KRÄNZLIN 2005: „von orangegelb über scharlach- bis purpurrot.“ Oft zu gelb oder creme ausblassend, insbesondere im Zentrum, meist typisch punktförmig rot gefleckt. Lamellen zuerst cremefarben, reif orangegelb. Stiel zylindrisch, längsadrig, selten rein weiß, meist rosa gefleckt oder überhaucht, gelblich oder bräunlich verfärbend. Fleisch zuerst fest, später weich, weiß. Geruch etwas obstig, Geschmack fast mild bis deutlich scharf.

Am 5.08.2017 in einem Kalkbuchenwals von Karl Wehr fotografiert
Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
leicht scharf gelb nur am Rand blasss rosa

Mikroskopische Merkmale:

Sporen in Melzers Reagenz (Foto: Bernd Miggel) – REM-Foto von Stefan Diller

Sporen subglobos bis ellipsoid, Größe 7,7-11,5 x 6,5-10 µm, Schlankheitsgrad Q 1,1-1,2, Ornamentation warzig-gratig-teilnetzig, bis 1,0 µm hoch.

Epikutishaare in Kongorot – Pileozystiden in Sulvovanillin (2 Mikrofotos: Bernd Miggel)

Die Epikutis besteht aus Epikutishaaren und Pileozystiden. Die Epikutishaare sind dünn, zylindrisch, langgliedrig, verzweigt und 2-4 µm breit, die Pileozystiden zylindrisch bis auffallend keulig und etwa 5-10 µm breit, nach eigenen Beobachtungen ein- bis multizellular.

Ähnliche Täublinge:

Der Weiche Dottertäubling (Russula lundellii) besitzt einen größeren, nicht punktförmig gefleckten Hut, ist ein obligater Birkenbegleiter und besitzt deutlich kleinere Sporen.
Der Apfeltäubling (Russula paludosa) ist größer, besitzt einen größeren, stark glänzenden, ungefleckten Hut und besiedelt feuchte Areale.
Der Weinrote Dottertäubling (Russula decipiens) besitzt einen dunkel blutroten, purpurroten, lilaroten oder braunroten, nicht punktförmig gefleckten Hut sowie einen reinweißen Stiel.

Weiterführende Literatur:

  • BON, M. (1988): Pareys Buch der Pilze: 76 – 77
  • DÄHNKE, R.M. (1993): 1200 Pilze in Farbfotos: 932E
  • EINHELLINGER, A. (1985): Die Gattung Russula in Bayern: Nr. 86
  • KRIEGLSTEINER, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2: Nr. 11.31
  • KRÄNZLIN F. (2005): Pilze der Schweiz Bd. 6, Russulaceae: Nr. 158
  • MARXMÜLLER, H. (2014): Russularum Icones: 646 – 649
  • MICHAEL, M., Hennig, B. & Kreisel, H. (1983): Handbuch für Pilzfreunde Band V: Nr. 162
  • SCHÄFFER, J. (1952): Russula-Monographie. Die Pilze Mitteleuropas Band III: Nr. 65
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_T%C3%A4ubling
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 24. Februar 2024