Physcia adscendens

Helm-Schwielenflechte

H. Olivier 1882
Familie: Physciaceae
© Bernd Miggel
adscendens = aufsteigend
Graugrüner Thallus in der Astgabel einer jungen Hainbuche (Foto: Liss Hoffmann)

Die Helm-Schwielenflechte Physcia adscendens ist eine kleine, sehr häufige Blattflechte, die wir außer an nährstoffreichen Rinden von Laubgehölzen auch an Kalkstein und anthropogenen Substraten, wie Mauern, verbautem Holz, Metall etc. finden. Typisch sind die kuppel- oder helmartig aufgebogenen Lappenenden sowie die zahlreichen Cilien.

Thallus mit weißlichen z. T. helmartigen Loben und Apothezien (Foto: Norbert Kühnberger)

Morphologische Merkmale (in Anlehnung an WIRTH & DÜLL 2000):

Die kleinen Thalli sind weißlich, grau oder grünlich und wachsen rosettig, bei einem Durchmesser bis 30 mm. Oft wachsen mehrere Thalli ineinander und können so größere Flächen überziehen. Die bis 1 mm breiten Loben sind aufsteigend und enden in einer kuppelartigen/helmartigen Aufwölbung. Die Unterseite der Aufwölbung ist sorediös, weshalb man von „Helmsoralen“ spricht. Die Lobenränder sind mit zahlreichen weißen bis schwärzlichen Cilien versehen. Apothecien sind selten zu finden. Makrochemische Farbreaktion (Tüpfelreaktion): Rinde mit Kalilauge (KOH) gelb.

Thallus mit weißlichen Loben und schwärzlichen Cilien in einer Astgabel (Foto: Norbert Kühnberger)

Ähnliche Flechtenarten:

Die Zarte Schwielenflechte (Physcia tenella) ist sehr ähnlich. Sie besitzt flache bis aufsteigende Lobenenden mit Lippensoralen. Junge Exemplare sind von unserer Art so gut wie nicht unterscheidbar. Beide Arten wachsen oft nebeneinander oder sogar durcheinander. Andere graue Physcia-Arten besitzen keine Cilien.

Wenn Sie mehr über Flechten wissen wollen - hier erfahren Sie es >

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 14. April 2024